Der Straftatbestand der Jugendgefährdenden Prostitution, wie er im Paragrafen 184g des Strafgesetzbuches (StGB) verankert ist, stellt einen essenziellen Schutzmechanismus dar, um Minderjährige vor sexueller Ausbeutung und Gefährdung zu bewahren. In diesem Artikel möchten wir die rechtliche Bedeutung des Paragrafen näher erläutern und aufzeigen, welche Handlungen darunter fallen, welche Strafen drohen und wie Sie sich als Angeklagter verhalten sollten.
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Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet jugendgefährdende Prostitution?
Jugendgefährdende Prostitution ist in § 184g Strafgesetzbuch (StGB) geregelt. Es handelt sich um den Straftatbestand der Prostitution an Orten, an denen sich Jugendliche in größerer Zahl aufhalten, bei der sexuelle Handlungen gegen Entgelt in einer Weise vorgenommen werden, die geeignet ist, die Allgemeinheit sittlich zu gefährden.
Wann ist jugendgefährdende Prostitution strafbar?
Prostitution ist die wiederholte Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt. Dabei steht die Dienstleistung im Vordergrund, nicht die emotionale oder persönliche Beziehung zum Kunden.
Prostituierte, auch Sexarbeiter/innen genannt, sind Personen, die solche sexuellen Dienstleistungen erbringen. Freier sind diejenigen, die die Dienste der Prostituierten in Anspruch nehmen. Prostitution kann auch online stattfinden, z.B. als "Telefonsex" oder "Online-Sex".
Nicht als Prostitution gelten (Liebes-)Beziehungen oder Affären, bei denen entgeltliche sexuelle Handlungen nur einen Teil der Beziehung ausmachen, auch wenn sie polygam sind. Ebenfalls nicht unter diesen Tatbestand fallen Darbietungen mit reinem Showcharakter, wie z.B. Striptease, wobei die Grenze zur "Vornahme sexueller Handlungen" fließend sein kann.
Die Vorschrift nennt ausdrücklich Orte wie Schulen, Kindergärten, Jugendclubs, Spielplätze und Jugendheime, die für den Aufenthalt von Personen unter 18 Jahren bestimmt sind. Es muss sich um Orte handeln, an denen sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten viele Kinder und Jugendliche aufhalten.
Darüber hinaus sind auch alle Gebäude erfasst, in denen sich Minderjährige aufhalten, wobei darauf abzustellen ist, ob zur Tatzeit mit dem Aufenthalt Minderjähriger zu rechnen ist. Die nächtliche Prostitution in der Nähe einer Schule fällt daher nicht unter § 184g StGB, da sich Schüler in der Regel nur tagsüber in der Nähe aufhalten.
Was bedeutet sittliche Gefährdung?
Die Tat muss sexuelle Handlungen gegen Entgelt in einer Weise beinhalten, die eine sittliche Gefährdung darstellt. Unter sittlicher Gefährdung ist die "konkrete Gefährdung sittlicher Wertvorstellungen" zu verstehen. Der Zusammenhang zwischen dem sexuellen Verhalten und der Entgeltlichkeit muss erkennbar sein. Wird die sexuelle Handlung ohne Bezug zur Prostitution wahrgenommen, fällt sie nicht unter § 184g StGB, kann aber je nach den Umständen eine Erregung öffentlichen Ärgernisses nach § 183a StGB darstellen.
Welche Strafe droht bei jugendgefährdender Prostitution?
Jugendgefährdende Prostitution wird mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft.
Wie kann ein Strafverteidiger helfen?
Der Vorwurf der jugendgefährdenden Prostitution ein schwerwiegender Vorwurf. Nicht nur wegen der hohen Strafen im Falle einer Verurteilung, sondern auch wegen der gesellschaftlichen Vorverurteilung, die bereits während der Ermittlungen stattfindet. Der bloße Vorwurf zieht oft schwerwiegende berufliche Konsequenzen nach sich. Freunde und Familie distanzieren sich trotz der Unschuldsvermutung häufig vom Beschuldigten. Selbst bei einem Freispruch bleiben oft negative Folgen. Deshalb ist es wichtig, alles zu tun, um eine Anklage zu vermeiden.
Bei Delikten des Sexualstrafrechts ist nicht nur juristisches Fachwissen gefragt, sondern auch ein besonderes Einfühlungsvermögen, um Sie bestmöglich zu verteidigen. Es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen und die besonderen Umstände der Tat zu berücksichtigen, um eine Strategie zu entwickeln, die auf Erfolg ausgerichtet und in Ihrem Interesse ist.
Wenn Sie mit einem derart schwerwiegenden Vorwurf konfrontiert werden, sollten Sie sich umgehend an einen auf Sexualstrafrecht spezialisierten Strafverteidiger wenden. Auf keinen Fall sollten Sie ohne vorherige anwaltliche Beratung Angaben zu den Vorwürfen machen, auch wenn Sie glauben, die Vorwürfe dadurch entkräften zu können. Machen Sie von Ihrem Schweigerecht Gebrauch und sprechen Sie sofort mit einem Anwalt.
Nikias Roth - Ihr Anwalt für Sexualstrafrecht
Ich bin Nikias Roth und Ihr Strafverteidiger aus Mülheim an der Ruhr. Als Anwalt für Strafrecht trete ich nicht nur im Ruhrgebiet auf, sondern vertrete bundesweit Mandanten bei sämtlichen Vorwürfen.
„Verteidigung ist Kampf, Kampf um das Recht mit den Mitteln des Rechts!” Diesem Grundsatz habe ich mich verschrieben. Neben meiner fachlichen Expertise können Sie auf einen großen Erfahrungsschatz aus jahrelanger Strafverteidigung sowie einen unermüdlichen Einsatz zählen. Ich lasse Sie mit Ihrem Problem nicht alleine, sondern setze mich konsequent für Sie ein.
Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!