Mord und Totschlag sind schwerwiegende Delikte und gehören zu den sogenannten Kapitaldelikten. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Mord und Totschlag? Wann droht dabei welche Strafe? Und was sollte man als Beschuldigter tun?
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Was ist Mord?
Um einen Mord zu begehen, muss der Täter absichtlich einen anderen Menschen töten und dabei eine der Mordmerkmale erfüllen, wie es im § 211 Abs. 2 StGB festgelegt ist.
Wann ist Mord strafbar?
Der Straftatbestand schützt den Leib und das Leben des Opfers. Daher muss der Täter einen anderen Menschen töten und ein Mordmerkmale nach § 211 Abs. 2 StGB erfüllen.
Was bedeutet Töten?
Der Tod eines Menschen tritt mit dem Hirntod ein. Dabei ist es völlig egal, auf welche Art und Weise der Tod eintritt.
Welche Mordmerkmale gibt es?
- aus Mordlust (wer Freude am Töten hat)
- zur Befriedigung des Geschlechtstriebs (zur sexuellen Befriedigung)
- aus Habgier (das rücksichtslose Streben nach Gewinn um jeden Preis)
- sonst aus niederen Beweggründen (wer aus Gründen handelt, die sittlich auf tiefster Stufe stehen)
- heimtückisch (das Ausnutzen der auf der Arglosigkeit beruhenden Wehrlosigkeit des Opfers in feindseliger Absicht)
- grausam (dem Opfer während der Tatausführung erhebliche Schmerzen zufügen)
- mit gemeingefährlichen Mitteln (Ausführung mit Mitteln, die eine erhebliche Zahl an Menschen gefährden kann; zum Beispiel Bomben)
- um eine andere Straftat zu ermöglichen (z.B. ein Zeuge töten)
- um eine andere Straftat zu verdecken (z.B. Spuren vernichten)
Wie hoch ist die Strafe bei Mord?
Der Mord nach § 211 StGB führt zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.
Obwohl eine lebenslange Freiheitsstrafe wörtlich eine lebenslange Strafe bedeutet, kann das Gericht nach 15 Jahren eine vorzeitige Entlassung unter Bewährung in Erwägung ziehen (siehe § 57a StGB).
Wenn jedoch das Gericht die „besondere Schwere der Schuld“ feststellt (§ 46 StGB), ist eine vorzeitige Entlassung erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich und eine Bewährung des Rests der lebenslangen Freiheitsstrafe ausgeschlossen. Eine solche besondere Schwere der Schuld liegt vor, wenn die Tat besonders verwerflich war, der Täter sehr brutal und grausam vorgegangen ist oder dem Opfer große Qualen zugefügt hat.
Was ist der Unterschied zwischen Mord und Totschlag?
Ein Totschlag kann als eine weniger schwerwiegende Form des Mordes angesehen werden, da für einen Mord zusätzliche Umstände neben der Tötung selbst vorliegen müssen. Diese Umstände können sich entweder auf den Täter beziehen, wie zum Beispiel Mordlust oder Habgier, oder auf die Tat selbst, wie etwa Grausamkeit. Ein Mord wird mit einer höheren Strafe geahndet und verjährt nicht.
Was ist die besondere Schwere der Schuld?
Eine besondere Schwere der Schuld liegt vor, wenn die Tat besonders verwerflich war, der Täter sehr brutal und grausam vorgegangen ist oder dem Opfer große Qualen zugefügt hat.
Wenn die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde, ist eine Entlassung erst zu einem späteren Zeitpunkt als die üblichen 15 Jahre möglich. Eine Bewährung des Rests der lebenslangen Freiheitsstrafe ist ausgeschlossen.
Wie hoch ist die Strafe bei Totschlag?
Der Totschlag nach § 212 StGB wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft. Eine Geldstrafe ist nicht möglich. In besonders schweren Fällen kann eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt werden, vgl. § 212 Abs. 2 StGB.
Was bedeutet Totschlag im Affekt?
Die Strafe für einen begangenen Totschlag kann gemildert werden, wenn ein “minder schwerer Fall” im Sinne des § 213 StGB vorliegt.
Das Gesetz nennt hierfür den Fall, dass der Täter durch das Opfer misshandelt oder schwer beleidigt und so zum Zorn gereizt, dass er auf der Stelle zur Tötung hingerissen wurde. Es wird also aus einer Erregung bzw. Emotion heraus gehandelt. Diese Affekte wie Zorn, Wut oder Eifersucht können einen “Totschlag im Affekt” und damit einen minder schweren Fall begründen.
Wir die Strafe bei Tötung im Affekt gemildert?
Die Tötung im Affekt als minder schwerer Fall des Totschlags im Sinne des § 213 StGB wird mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren bestraft.
Vorwurf Mord oder Totschlag: Wie kann ein Anwalt helfen?
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Ich verteidige Sie sowohl im Ruhrgebiet als auch bundesweit. Selbstverständlich übernehme ich auch Pflichtverteidigungen.
Nikias Roth - Ihr Anwalt für Strafrecht
Ich bin Nikias Roth und Ihr Strafverteidiger aus Mülheim an der Ruhr. Als Anwalt für Strafrecht trete ich nicht nur im Ruhrgebiet auf, sondern vertrete bundesweit Mandanten bei sämtlichen Vorwürfen.
„Verteidigung ist Kampf, Kampf um das Recht mit den Mitteln des Rechts!” Diesem Grundsatz habe ich mich verschrieben. Neben meiner fachlichen Expertise können Sie auf einen großen Erfahrungsschatz aus jahrelanger Strafverteidigung sowie einen unermüdlichen Einsatz zählen. Ich lasse Sie mit Ihrem Problem nicht alleine, sondern setze mich konsequent für Sie ein.
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