Wer einen anderen Menschen vorsätzlich körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt, der begeht nach § 233 StGB eine Körperverletzung. Je nachdem gibt es verschiedene Tatbestände, wie etwa die gemeinschaftliche Körperverletzung, die schwere Körperverletzung oder die gefährliche Körperverletzung.
Was man unter einer Körperverletzung nach dem Strafgesetzbuch versteht, welche Strafen dabei drohen und was man im Falle einer Anzeige beachten sollte, erfahren Sie hier.
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Was versteht man unter Körperverletzung?
Diese liegt vor, wenn der Täter das Opfer vorsätzlich körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt.
Eine körperliche Misshandlung ist jede üble, unangemessene Behandlung, durch die das körperliche Wohlbefinden des Opfers nicht nur unerheblich beeinträchtigt wird. Hierzu gehören z.B. eine Ohrfeige oder ein Faustschlag ins Gesicht. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Körperverletzung auch durch Unterlassen begangen werden kann, zum Beispiel durch das Vorenthalten von Nahrung oder das Nichtzuziehen eines Arztes bei Erkrankung eines Angehörigen. Ein Erfolg kann auch in vorübergehenden Beschwerden wie Erbrechen, Schlaflosigkeit aufgrund von Angst oder depressiver Verstimmung infolge von Nachstellung/Stalking liegen, sofern der Täter diese verursacht hat.
Die körperliche Unversehrtheit wird beeinträchtigt, wenn der bestehende Zustand durch die Tat nachteilig verändert wird.
Einer Schädigung an der Gesundheit ist das hervorrufen oder steigern eines – wenn auch nur vorübergehenden – pathologischen Zustandes.
Kann ich in eine Körperverletzung auch einwilligen?
Ja, das Opfer kann in die Körperverletzung einwilligen, vgl. § 228 StGB. Diese Einwilligung führt dazu, dass sich der Täter nicht strafbar macht.
Die Einwilligung muss bei vollem Verständnis der Sachlage erfolgt und nicht erschlichen worden sein. Möglich sind Einwilligungen beispielsweise bei Eingriffen von Ärzten, beim Fußballspiel sowie anderen Sportarten (Boxen, Karate etc.), aber auch bei bestimmten Sexualpraktiken („Sado-Maso“).
Muss ich Strafantrag stellen gegen den Täter?
Bei der Körperverletzung handelt es sich um ein sogenanntes relatives Antragsdelikt, vgl. § 230 Abs. 1 StGB. Das bedeutet, dass ein Antrag des Geschädigten bzw. des gesetzlichen Vertreters erfolgen muss oder die Strafverfolgungsbehörde (Staatsanwaltschaft) setzt sich über das Fehlen eines Antrages hinweg, wenn ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht.
Kann sich ein Arzt wegen einer Körperverletzung strafbar machen?
Ein Arzt kann sich wegen Körperverletzung strafbar machen, wenn er ohne Einwilligung des Patienten handelt oder gegen die Aufklärungspflicht verstößt. Bei einer ärztlichen Behandlung handelt es sich jedoch grundsätzlich um eine Einwilligung durch den Patienten. Ein Fehler in der Behandlung kann jedoch den Vorwurf der Körperverletzung begründen, der allerdings schwer nachweisbar ist.
Mein Hund hat einen anderen Menschen gebissen. Kann ich als Halter jetzt bestraft werden?
Wenn ein Hund einen anderen Menschen beißt, kann der Halter des Hundes wegen fahrlässiger Körperverletzung strafrechtlich verfolgt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Leinenpflicht bestand, sondern ob der Halter seine Aufsichts- oder Sorgfaltspflicht verletzt hat.
Wie sieht es mit der Strafbarkeit einer Körperverletzung im Straßenverkehr aus?
Im Straßenverkehr bestehen stets Risiken, und im Falle eines Unfalls wird gegen den Verursacher in der Regel ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Eine Verurteilung kann nicht nur Geld- oder Freiheitsstrafen, sondern auch Fahrverbote oder den Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge haben. Zusätzlich besteht das Risiko, dass der Verletzte eine Entschädigung in Form von Schmerzensgeld fordert.
Welche Rolle hat Alkoholeinfluss auf eine Körperverletzung?
Alkoholeinfluss erhöht das Risiko von Körperverletzungen, da die Enthemmung durch den Alkohol zu einer gesteigerten Reizbarkeit und einem erhöhten Aggressionspotential führt. Obwohl Alkoholeinfluss keine Rechtfertigung für die Tat darstellt, kann er strafmildernd berücksichtigt werden. Wenn der Alkoholpegel jedoch extrem hoch ist und mindestens 2,0 Promille erreicht, kann dies zu einer Frage der verminderten Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit führen.
Welche Strafe droht mir bei einer Körperverletzung?
Die Körperverletzung wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft.
Die Höhe der Strafe in einem konkreten Fall hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Schwere der Tat, der Intensität der Verletzungen und dem Nachtatverhalten des Beschuldigten, einschließlich Entschuldigung, Aussöhnung oder Schadenswiedergutmachung. Auch die Vorstrafen des Beschuldigten und die Begehung der Tat während laufender Bewährung können berücksichtigt werden. Es ist besonders wichtig, welche Verletzungen beim Opfer aufgetreten sind, einschließlich psychischer Folgen. In einigen Fällen kann das Verfahren eingestellt werden, wenn beispielsweise eine Schadenswiedergutmachung mit dem Verletzten vereinbart wird, um eine Eintragung im Führungszeugnis des Beschuldigten zu vermeiden.
Zudem kann das Opfer auch Schmerzensgeld vom Täter fordern. Die Höhe des Schmerzensgeldes ist von der Art und der Schwere der Verletzungen abhängig. Hier existiert eine umfangreiche Einzelfallrechtsprechung sowie diverse Schmerzensgeldtabellen.
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